Ich kann das Meer sehen. Zumindest ein kleines Stück davon. „Welcome to the seaside“, sagt Steve, der mich nach unserer Ankunft mit dem Zug zunächst hinunter zu Uferpromenade von Poole geschleppt hat. Und dann lachen wir, denn die Sicht beträgt etwa 200 Meter, wir sind mitten in der Stadt und es gießt in Strömen.
Nach einem kurzen Aufenthalt in London bin ich in Südengland gelandet, weil meine neue Bekanntschaft Steve mich hierher eingeladen hat. Feste Pläne hatte ich nicht und kann schließlich meine Englandreise genauso gut hier fortsetzen wie anderswo. Gestern war ich sehr glücklich darüber, ihn getroffen zu haben, weil er mir weiterhalf, als mein Handy („mobile phone“!) geklaut wurde. Heute frage ich mich allerdings, was er sich davon erwartet, eine wildfremde Frau, die mindestens zehn Jahre älter ist als er und über nur mangelhafte Englischkenntnisse verfügt, zu sich einzuladen. Oder was habe ich missverstanden? In den zwei Stunden Zugfahrt aus London bin ich jedenfalls nicht schlauer geworden, denn er war die ganze Zeit mit seinem iPad beschäftigt. „Sorry, I have to work!“