Reise durch England – Episode 2

Linguajet-Unterhaltung

Traumhaftes London

Die Bustour ist ein Traum. Die Themse. Tower Bridge. Big Ben. London Eye. All das, was so in den Filmen zu sehen ist. Ich komme gar nicht auf die Idee, auszusteigen, vielleicht, weil ich es unterbewusst immer noch für einen Film halte. Dabei mache ich Hunderte von Fotos mit dem Handy. Es regnet nicht einmal! Als ich feststelle, dass sich die Runde wiederholt, steige ich dann doch aus und lande schließlich im Gewühl der Menschen, die von der Westminster Bridge aus Selfies mit Big Ben machen.

Vielleicht sollte ich auch mal eins machen? Ich stelle mich ans Brückengeländer, greife in die Jackentasche und – nichts! Das Handy ist weg! Habe ich es etwa im Bus liegen lassen? Aber ich habe nach dem Aussteigen noch fotografiert! Dann erinnere ich mich, dass mich vorhin jemand angerempelt hat. Hektisch greife ich nach meinem Portemonnaie – das steckt in der Innentasche und ist zum Glück noch da. Nur das Handy war in der äußeren Tasche. Und daraus hat es offenbar jemand geklaut.

Ich sitze in der Patsche

„Handy beim Anbieter sperren lassen, Diebstahl der Polizei melden“, geht mir durch den Kopf. Aber wie soll ich den Anbieter erreichen ohne Handy? Funktionieren diese roten Telefonzellen überhaupt oder sind die nur noch Deko? Ich blicke mich um. Hinter mir diskutiert gerade eine Gruppe chinesischer Touristen. Ein Geschäftsmann mit Aktenkoffer hastet vorbei. Ein junges Pärchen macht Selfies. Was sie sprechen, klingt nach Spanisch, kann ich auch nicht. Wo sind deutsche Touristen, wenn man sie mal braucht?

Langsam gehe ich zurück Richtung Big Ben. Da steht ein einsamer Typ mit einem kleinen Rucksack und macht auch Fotos. Vielleicht ein Deutscher? „Excuse me, are you from Germany?“ frage ich. „No, I’m from Poole“, sagt er. Wo soll das denn sein, Polen? Eigentlich klang er eher einheimisch. Aber er hat ein Handy. „My Handy has gone“ sage ich, aber er kapiert nichts. „Handy“, wiederhole ich, zeige auf die leere Jackentasche, mache eine Bewegung, die den Diebstahl symbolisieren soll. Er starrt mich an, als würde er mich nicht verstehen. Ist er doch aus Polen oder einfach total begriffsstutzig? Leider weiß ich nicht, was Diebstahl heißt, und bei stehlen bin ich mir auch nicht so sicher. Bei Google kann ich nicht nachsehen, denn das Handy ist ja weg. „Handy“, sage ich wieder, zeige auf seins, er geht einen Schritt zurück. Denkt der, ich will ihn beklauen? Ich versuche es mit „stealing“, halte die Hand an mein Ohr, mime ein Gespräch, „telephone“. Da scheint ihm ein Licht aufzugehen. „Your mobile phone is stolen?“ Dabei zeigt er auf sein Handy. Mobile phone? Von mir aus. „Yes“ sage ich. Vielleicht kann er mir wenigstens den Weg zu Polizei zeigen. „Police?“ Er tippt etwas auf seinem Handy herum, zeigt dann in eine Richtung und bedeutet mir mitzukommen. Ich mache offenbar einen sehr verlorenen Eindruck. Nach 100 Metern sagt er: „I’m Steve“ und hält mir die Hand hin. „I’m Anna“. Ich schlage ein.

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Neue Reiseziele

Dank Steve kann ich den Diebstahl melden, auch wenn ich meist nicht verstehe, was er und der Officer reden. Ich darf sein „mobile phone“ benutzen, um meins sperren zu lassen. Und dank seines Google-Übersetzers kann ich ihm halbwegs vermitteln, wer ich bin und was ich vorhabe, auch wenn er manchmal lacht über das, was da zu lesen ist.

Dann tippt er etwas ein, und ich lese: „Ich gehe morgen zurück an die Südküste. Möchten Sie mit mir kommen?“ Meint er wirklich gehen? Ich bin ja nicht so die Wanderfreundin. „Ich fahre morgen mit dem Zug“ schreibt er dann. Zugfahren klingt viel besser. Er zeigt mir, wo Poole ist. Es handelt sich also um einen Ort an der Küste. Warum nicht? „OK. I have time“, stimme ich zu.

Fortsetzung folgt…

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