Als wir endlich am Hafen ankommen, ist kein Touristenschiff zu sehen. Der Hafen ist klein und wirkt etwas verschlafen. Michael geht hinüber zu einem Mann, der gerade eine Tasche aus einem offenen orangefarbenen Plastikboot an Land hebt. Sie scheinen über etwas zu verhandeln. Der Mann zeigt auf den Motor, hebt etwas hoch, was wie ein Tank aussieht. Michael drückt ihm etwas in die Hand, und der Mann verlässt den Hafen zu Fuß.
Michael winkt mir. „I got this boat“ sagt er triumphierend und sieht zum ersten Mal zufrieden aus. In meinen Augen ist es ziemlich klein und wackelig. Ich traue auch dem Wetter nicht. „Are you a good captain?“ Mein Misstrauen gefällt Michael nicht. „It’s easy. I’ve done it before.“ „It’s small.“ „Yes. It’s perfect. Better chance Nessie will show up.“ Glaubt er wirklich, dass es Nessie gibt? „There’s evidence on the internet.“ Ich weiß nicht, was „evidence“ ist, aber ich weiß, dass man im Internet viel findet, wenn der Tag lang ist. Jedenfalls tragen diese neuen Einblicke in Michaels Gedankenwelt nicht gerade dazu bei, mein Vertrauen in seine Bootsführerkünste zu stärken. Ich verabschiede mich so höflich wie möglich. „I’m a country rat. I’m afraid of small boats. Hope you have a nice trip.“ Michael wirft seinen Rucksack in das Boot und klettert hinterher. Er zieht an einer Schnur, der Außenbordmotor springt an. Für ihn bin ich nicht mehr interessant.