Sprachen lernen ohne Wörter pauken
Linguajet-Praxis

Was ist der Unterschied zwischen Pauken und Lernen?
Der Begriff „Pauken“ kommt aus der Sprache der Studentenverbindungen und beschreibt ursprünglich das Erlernen und Einüben des Akademischen Fechtens. Das war anstrengend, eintönig und oft auch schmerzhaft.
Es ist also bezeichnend, dass der Begriff inzwischen ein Synonym für das Lernen geworden ist. Unter Pauken verstehen wir heute das intensive Auswendiglernen vor einer Prüfung, bei dem die Inhalte nur selten nach der Prüfung noch im Kopf bleiben, da sie meist nur im Kurzzeitgedächtnis hängen bleiben.
Auch für die bekannte Motivationstrainerin Vera F. Birkenbihl war diese Art des Lernens unnütz, da sie gegen das natürliche Lernen des menschlichen Gehirns steht. Lernen sollte für Birkenbihl vielmehr das fruchtbare und effektive Aufnehmen neuer Inhalte sein, die dauerhaft im Langzeitgedächtnis haften bleiben. Deshalb hat sie eine alte Methode weiterentwickelt, die sich auch wunderbar dazu eignet, eine neue Sprache zu lernen.
Linguajet hat diese einfache und gehirngerechte Art des Lernens wieder aufgenommen und in Form einer Sprachlernsoftware auf den Markt gebracht.
Was spricht gegen das herkömmliche Vokabelpauken?
In der Schule werden Vokabeln seit jeher durch Auswendiglernen vermittelt. Das war scheinbar schon immer so und es sieht auch nicht so aus, als ob sich das in absehbarer Zeit ändern würde. Wenn fast alle Schulen also auf das Vokabelpauken setzen, spricht dann überhaupt etwas dagegen?
Allerdings, denn es ist nicht nur ineffektiv, sondern auch schädlich für fruchtbares Lernen. Hier finden Sie sieben Gründe, die gegen das klassische Vokabellernen stehen:
- Kognitives Vakuum
Das sture Auswendiglernen, also das klassische Pauken, erzeugt eine Art von kognitivem Vakuum, da die natürlichen Lernmechanismen des Gehirns überhaupt nicht beachtet werden. Schon Birkenbhil bezeichnet das Pauken deshalb als „Rudern gegen den Strom“. Erfolgreiches Lernen sollte hingegen Einsichten vermitteln, die weiteres Lernen erleichtern.
- Isolierte Daten
Das Gehirn kann nachweislich isolierte Daten nur sehr schwer wahrnehmen und im Langzeitgedächtnis abspeichern. Und was sind Vokabeln anderes als isolierte, aus dem Zusammenhang gerissene Daten?
- Zu frühes Sprechen
Das Vokabelpauken ignoriert Erkenntnisse der jüngeren neurologischen Forschung. Babys und Kleinkinder hören sich monatelang ihre Muttersprache an, bevor sie das erste Mal versuchen, zu sprechen. Die gleichen neurologischen Mechanismen greifen auch noch bei Erwachsenen. Es ist also viel besser, einer Fremdsprache erst lange zuzuhören, bevor man sie spricht. Beim Vokabellernen wird jedoch meistens verlangt, dass der Sprachschüler die für ihn völlig fremden Wörter gleich ausspricht.
- Schlechte Aussprache
Die zu frühe Aussprache ohne Kenntnisse der richtigen Betonung führt fast automatisch zu einer falschen Aussprache. Denken Sie nur an das typisch deutsche „th“, dass viele Menschen auch nach Jahren nicht mehr losbekommen. Es gibt übrigens Erhebungen, die besagen, dass in Ländern, deren Schüler sehr gut im Auswendiglernen von Vokabeln sind, wegen diesem falschen Fokus die Aussprache von Fremdsprachen besonders schlecht ist.
- Pseudowörter entstehen
Durch das sture Lernen von Vokabeln entstehen im menschlichen Gehirn häufig Pseudowörter, denn wir lernen immer eine Dopplung. So lernen wir zum Beispiel nicht das englische Wort für Adler „Eagle“ sondern die Verbindung der Wörter zweier Sprachen: „Adlereagle“. Das hat die Folge, dass viele Fremdsprachler sich in der neuen Sprache nie vollständig von ihrer Muttersprache trennen können, sondern immer nach den Entsprechungen eines Wortes grübeln müssen. So wird ein flüssiges Sprechen der Fremdsprache verhindert.
- Kontextgebundenheit fehlt
Für viele Worte gibt es keine genaue Übersetzung, sondern nur eine ungefähre. Um solche Wörter mit verschiedenen, oft kontextgebundenen Bedeutungen richtig einzusetzen, wird man durch das Vokabellernen nicht richtig vorbereitet. Denn dabei lernt man ja nur die scheinbar genaue Entsprechung eines Worts.
- Lernfrust
Pauken bedeutet Lernfrust. Denn es ist langweilig, anstrengend und oft mit Enttäuschungen verbunden. Es ist jedoch schon lange kein Geheimnis mehr, dass Freude am Lernen das Wichtigste für motiviertes Lernen ist. Und nur wenn Sie motiviert sind, kann Ihr Gehirn effektiv neue Inhalte aufnehmen.
Welche Alternative bietet die Linguajet-Methode?
Unsere Methode verfolgt einen Ansatz des gehirn-gerechten Lernens. Als Gehirn-gerecht werden Methoden bezeichnet, die Rücksicht auf die natürlichen Lerntechniken des menschlichen Gehirns nehmen.
Der Mensch lernt von Natur aus durch Nachahmung. Wenn unsere Vorfahren etwas lernten, beobachteten sie zunächst ihre Umwelt, bevor sie eine gewünschte Verhaltensweise imitierten. Babys und Kleinkinder lernen immer noch durch die Imitation und Erwachsene können das ebenso. Deshalb ist jede Methode, die den Neuromechanismus des Imitierens unterstützt, Gehirn-gerecht.
Wenn Sie eine Sprache lernen wollen, bedeutet das, dass Sie am besten vorgehen wie ein Kleinkind, das seine Muttersprache lernt. Lernen Sie die Fremdsprache erst ausführlich kennen, bevor Sie versuchen, sie zu sprechen.
Die Linguajet-Methode macht Ihnen genau das möglich:
- Das Konzept – dekodieren
Der erste Schritt sieht vor, dass Sie die Bedeutung von Worten verstehen. Dazu ist, wie oben erwähnt, sehr oft der Kontext eines ganzen Satzes notwendig. Darauf geht die Linguajet-Methode mit der sogenannten Wort-für-Wort-Dekodierung ein.
Jedes Wort eines Fremdsprachentextes wird dazu wörtlich übersetzt. Das Ziel ist dabei keine gute Übersetzung, sondern ein Grundverständnis des Textinhalts und damit anschließend ein Verständnis der Vokabeln in ihrem Kontext.
Sie können den Text so ohne Vorkenntnisse sofort verstehen und machen sich die Fremdsprache dadurch transparent. Immer, wenn Sie ein Wort verstanden haben, decken Sie die Übersetzung ab, bis Sie den ganzen Text kennen.
Wenn Ihnen diese Dekodierung zu mühsam ist, können Sie mit den Sprachkursen von Linguajet bereits dekodierte Texte nutzen.
- Das Konzept – aktives Hören
Darauf folgt der zweite Schritt: das aktive Hören. Nachdem Sie den Text mit der Wort-für-Wort-Übersetzung dekodiert haben, hören Sie ihn sich auf einer Tonquelle an.
Sie sollten immer Texte auswählen, die von einem Muttersprachler vorgelesen werden.
Während Sie den Text anhören, lesen Sie Ihre Dekodierung im Kopf mit. Machen Sie immer wieder Pausen, um die gehörten Klänge nachwirken zu lassen. Wenn Sie jedes Wort ohne Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung auch gesprochen verstehen, haben Sie den zweiten Schritt abgeschlossen.
- Das Konzept – passives Hören
Im dritten Schritt hören Sie sich den Text wieder an, dieses Mal allerdings passiv. Das bedeutet, dass Sie ganz leise im Hintergrund Abschnitte des Texts in Dauerschleife abspielen lassen.
Sie können dabei Ihren ganz normalen Alltagsaktivitäten nachgehen, auch wenn diese Geräusche machen. Der Sinn dieser Übung ist, dass Sie sich mit einer Geräuschkulisse umgeben, die Sie unterbewusst wahrnehmen.
Ihr Gehirn kann so die nötigen Nervenbahnen anlegen, um die Sprache akzentfrei wiederzugeben. Das funktioniert genauso wie in einem Sprachurlaub.
Mit diesen Schritten können Sie ganz einfach ohne Pauken das Sprechen einer Fremdsprache erlernen.
Hiererfahren Sie mehr, wie Sprachenlernen ganz einfach und in kurzer Zeit funktioniert –
ohne Vokabel- und Grammatikübungen – mit der gehirn-gerechten Methode von Linguajet.
©2021. Linguajet. Alle Rechte vorbehalten.