Als Kind war es einfach, sprechen zu lernen – plötzlich konnte man es einfach. Ganz so simpel, wie das klingt, ist das Sprechenlernen dann aber doch nicht. Beim Zuhören spielen sich im Gehirn komplexe Prozesse ab, neue Nervenbahnen werden angelegt und alte neu verknüpft.
Ein Kind lernt so durch einfaches, passives Zuhören eine Sprache. Denken Sie sich jetzt „Das ist ja schön und gut, aber als Erwachsener ist es viel schwieriger, eine neue Sprache zu lernen – da funktioniert das nicht mehr nebenher“? Dann liegen Sie falsch! Auch Sie können Ihr Gehirn dazu bringen, automatisch zu lernen und von den angeborenen Prozessen des Sprachenlernens profitieren, wenn Sie eine Fremdsprache erlernen. Im Folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie durch einfaches Zuhören Ihr Gehirn in den Lernmodus versetzen können und so optimale Voraussetzungen dafür schaffen, sich eine neue Sprache anzueignen.
Wie Kinder sprechen lernen
Kinder lernen vom ersten Moment an, in dem Sie auf der Welt sind, zu sprechen. Manche Wissenschaftler glauben sogar, dass Kinder schon im Bauch ihrer Mütter damit beginnen, Sprache zu verstehen.
Sprechen zu lernen ist untrennbar mit dem Zuhören verbunden. Indem die Babys ihrer Umwelt zuhören, lernen sie, wie Wörter klingen und Sätze aufgebaut sind. Kinder lernen so ganz ohne Vokabelhefte und Tests eine völlig neue Sprache.
Und zwar genau so gut, wie diese in ihrem Umfeld gesprochen wird. Je mehr akustischen Input ein Kind hat, desto besser lernt es die Muttersprache.
Denn nur auf diesem Wege können die nötigen Nervenbahnen angesprochen werden und damit aus den bereits Vorhandenen isoliert werden, um neue Verknüpfungen einzugehen. Diese Verknüpfungen bleiben leider nicht erhalten, wenn Sie nicht weiter genutzt werden.
Als Erwachsener kann man also nicht mehr direkt von ihnen profitieren. Zum Glück können sie aber reaktiviert werden. Diesen natürlichen, angeborenen Lernprozess können sich deshalb auch Erwachsene aneignen, um Fremdsprachen zu lernen – einfach nur, indem sie zuhören.
Passiv hören – wie im Ausland
Sprachaufenthalte erfreuen sich bei Schülern, Studenten und Erwachsenen größter Beliebtheit.
Natürlich hat man auf der einen Seite eine wunderbare Ausrede, ein fremdes Land zu besuchen und neue Leute kennenzulernen. Auf der anderen Seite sind diese Aufenthalte aber wirklich ein gutes Instrument, um eine Sprache zu lernen, da man dazu gezwungen ist, die Sprache zu verwenden.
Vor allem ist man aber ständig von der fremden Sprache umgeben. Unterbewusst hören Sie die ganze Zeit zu. Sie lernen, wie Wörter richtig ausgesprochen werden, wie sie betont werden und wahrscheinlich auch noch das ein oder andere komplett neue Wort. Das funktioniert durch die gleichen Lernprozesse wie bei einem Kleinkind.
Um diesen Effekt zu erzielen, müssen Sie aber nicht in ein fremdes Land fahren. Mit unserer Linguajet-Methode können Sie sich zu Hause eine Klangatmosphäre schaffen, die einen ähnlichen Effekt wie ein Sprachurlaub hat.
Dazu benötigen Sie nur einen Text von einer Tonquelle und lassen diesen immer wieder abspielen. Das Besondere daran: Sie brauchen nicht aktiv – das heißt bewusst – hinzuhören.
Der Text läuft im Hintergrund und kann so leise gestellt sein, dass Sie den Ton gerade noch hören können. Was Sie nebenbei machen, ist egal.
Unterbewusst lernen
Auch wenn Sie es gar nicht merken, nehmen Sie den Text trotzdem auf. Ihr Unterbewusstsein gewöhnt sich an die Aussprache der Wörter, denen es ständig ausgesetzt ist.
Genauso wie Sie schon als Kind eine Sprache gelernt haben und genauso, wie Sie bei einem Sprachaufenthalt im Ausland Ihre Aussprache verbessern, bereiten Sie so Ihr Gehirn darauf vor, die gehörten Töne selbst zu produzieren.
Wenn Sie skeptisch sind, dass Sie alleine durch Zuhören, Ihre Aussprache verbessern können, denken Sie daran, wie Kinder Dialekte lernen. Sie ahmen die Aussprache ihrer Eltern nach.
Hören Sie sich deshalb am besten einen Text mit einer sehr deutlichen Ausdrucksweise an. Das ist möglicherweise noch besser als ein Sprachaufenthalt in London, wo Sie vermutlich eher den Cockney-Slang annehmen, als reines Oxford-Englisch zu sprechen.
Das passive Hören dient dazu, Ihr Gehirn auf das Sprechen der Fremdsprache vorzubereiten. Sie sollten deshalb in diesem Schritt noch nicht versuchen, mitzusprechen, sondern nur Ihr Unterbewusstsein arbeiten lassen. Bedenken Sie, wie lange Babys und Kleinkinder zuhören, bevor sie sprechen!
Die richtige Vorbereitung
Die besten Ergebnisse erreichen Sie, wenn Sie sich im Voraus schon mit dem Text vertraut gemacht haben und die Bedeutung der Worte kennen.
Sie sparen so einige Zeit dabei, die Sprache zu lernen, da Sie die verschütteten Nervenverbindungen schon im Voraus reaktivieren. Sie nutzen zwar denselben Neuro-Mechanismus wie ein Kleinkind, profitieren aber davon, dass Sie zusätzlich auch aktiv lernen können.
Unsere Methode schlägt dafür sogenannte dekodierte Texte vor. Um die Bedeutung einzelner Worte zu verstehen, soll eine Wort-für-Wort-Übersetzung vorgenommen werden. Dafür werden Übersetzungen direkt unter dem entsprechenden Wort eingetragen.
Wenn Sie diese Texte lesen, lernen Sie den Inhalt der Lektionen in Ihrer Muttersprache, bevor Sie sich an irgendetwas anderes machen.
Dekodierte Texte als Hilfsmittel
Die Lektionen von Linguajet nehmen Ihnen die Arbeit ab, Texte mühsam selbst zu dekodieren.
Versuchen Sie jedoch noch nicht, sich die Schreibweise der Fremdwörter einzuprägen. Da das Kurzzeitgedächtnis akustisch funktioniert, wäre das eine unnötige Ablenkung.
Vom aktiven zum passiven Zuhören
Wiederholen Sie in zehnminütigen Einheiten das aktive Hören. Wenn Sie glauben, den ganzen Text verstanden zu haben, ist der beste Zeitpunkt gekommen, um zum passiven Hören überzugehen.
Lassen Sie jetzt ganz leise im Hintergrund einzelne Abschnitte des Texts in Dauerschleife laufen. Während der Text abgespielt wird, können Sie ihren ganz normalen Tagesbeschäftigungen nachgehen, auch wenn diese Geräusche verursachen. Ihr Unterbewusstsein nimmt die fremden Töne trotzdem auf. Das hilft Ihrem Gehirn dabei, die nötigen Nervenbahnen zu aktivieren, die Ihnen später dabei helfen, die Fremdsprache richtig auszusprechen.
Das sind die gleichen Neuromechanismen, die im Einsatz sind, wenn ein Kleinkind seine Muttersprache lernt. Das passive Hören dient dazu, Ihr Gehirn auf das Sprechen der Fremdsprache vorzubereiten.
Sie haben sich durch aktives und passives Zuhören ein gutes Gefühl für die Sprache angeeignet, wenn Sie die Bedeutung der Worte einer Lektion beherrschen und der Klang der Worte Ihnen vertraut ist.
Jetzt geht es daran, die Sprache zu sprechen und zu lesen. Machen Sie sich dafür auch mit der Schreibweise der Wörter in den Videos vertraut. Da Sie schon Aussprache und Bedeutung beherrschen, dürfte dieser Schritt kein Problem mehr für Sie darstellen.
Wenn Sie dadurch eine Fremdsprache gelernt haben, brauchen Sie keinen Sprachaufenthalt mehr. Sie können sich im Ausland jetzt gut verständigen und Ihren Urlaub einfach nur rundum genießen.
Machen Sie Ihren Sprachtraum wahr!
Sprachen lernen war noch nie so einfach.
Beginnen Sie jetzt und überzeugen Sie sich selbst.
2. September 2020
zurück